Alle topographischen Karten entstehen aus Luftbildern, welche sich aus Befliegungen von Parallelstreifen, die sich überlappen, ergeben. Die Überlappungen bestehen aus Längsüberlappungen (60-90%) und Querüberlappung (15-25%). Jene Überlappungen benötigt man für eine 3D-Betrachtung – für das räumliche Sehen. Die Aufnahmen werden entweder als Schwarz–Weiß-, Farb- oder Infrarotbilder gezeigt. Bei der Art der Aufnahmen muss man auch zwei verschiedenen Typen unterscheiden:
- das Schrägluftbild (Überblicksaufnahmen)
- das Senkrechtluftbild
Ein Orthophoto ist im Gegensatz zum Luftbild ein verzerrungsfreies Abbild der Erdoberfläche. Die Verzerrungen und Verschiebungen, welche bei der Aufnahme eines Bildes durch die Zentralprojektion und die unterschiedlichen Entfernungen der Objekte zur Kamera entstehen, werden mit Hilfe eines Digitalen Geländemodells (DGM / Computerprogramm) rechnerisch ausgeglichen. Diese Orthophoto verwendet man für Längen- und Flächenmessungen.
Bei einer vertikalen Aufnahme gibt es einen Nadirpunkt, welcher dem „Bildmittelpunkt“ entspricht. Es ist der Punkt auf der Erdoberfläche, der senkrecht unter der aufnehmenden Kamera liegt. Außerdem ist dieser Punkt der Berührpunkt der Aufnahmeachse mit der Erdoberfläche.
Weitere wichtige Begriffe in Bezug auf Luftbilder sind:
- Bildmittelpunkt
- Übertragender Bildmittelpunkt: Mittelpunkt, der in das überlappende Bild übertragen wurde
- Brennweite
- Flughöhe: angegeben über die Flughöhe
- Aufnahmebasis: Entfernung zwischen zwei Aufnahmen
- Bild- / Photobasis: Abstand zwischen den Mittelpunkten
- Bildmaßstab: Division von Brennweite durch die Flughöhe
Der Vorgang der Luftbildinterpretation ist in drei Schritte unterteilt: die visuelle Erfassung, die strukturelle Interpretation und die Analyse.
Das räumliche Sehen - die Stereoskopie – entsteht durch den räumlichen Eindruck durch die unterschiedlichen Parallaxen.
Die Höhenunterschiede werden durch die Parallaxen gemessen, welche den Abstand zwischen zwei korrespondierenden Punkten darstellen.
Ein Stereoskop ist eine Apparatur mit der man zwei stereoskopische Halbbilder so betrachten kann, dass eine räumliche Tiefenwirkung wahrnehmbar ist. Dadurch entsteht ein virtuelles Raumbild.
Bei einem Spiegelstereoskop wird ein Geländeausschnitt aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet, welcher durch eine Fusion zu einem räumlichen Bild zusammengeführt wird.
